Schloss-Tour

Auf den Spuren der Adeligen
[27km/651m; MTB, Trek]

Die Schlössertour führt uns in die Zeit bis zum 16. Jahrhundert als die Vorherrschaft im Riesengebirge und seinem Vorland hart von Adelsfamilien umkämpft war. In dieser Zeit wurden die Renaissance Schlösser erbaut.

Mitte des 16. Jahrhundert wurde der junge Christoph von Gendorf aus Kärnten vom König als Berater für Bergbau und Münzprägung berufen. Schnell hatte er den Reichtum an Bodenschätzen im Riesengebirge erkannt und 1533 die Herrschaft Vrchlabi sowie später weitere Herrschaften im Ostriesengebirge (Trutnov und Zacler) erworben. In Vrchlabi errichtete er die größte Eisenhütte Tschechiens. Eines seiner erfolgreichsten Produkte waren Sensen die weit über die Landesgrenzen hinaus vertrieben wurden. Er wandelte Vrchlabi vom Dorf zu Stadt um und erbaute in der Stadt 1546 eines der ersten Renaissance Schlösser in Tschechien.

Dabei hatte er es als Ausländer in Tschechien nicht einfach. Im Süden (Herrschaft Hostinne) und im Westen (Herrschaft Stepanice) hatte er die Familie Wallenstein als Nachbarn die sich von Gendorfs Unternehmungen und Expansion bedroht fühlten. Wo immer es möglich war fügten sie ihm Schaden zu: Angefangen bei der Wilderei, dem Viehdiebstahl, Plünderung der Berggruben, bis hin zum Bau von Dämmen an der Elbe um ihm das Wasser für den Holztransport buchstäblich abzugraben. Dabei kam es durchaus auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Von der Burg Stepanice sind heute leider nur noch ein paar Grundmauern im Wald übrig geblieben. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Land dann aufgeteilt zwischen Horni Branna wo Zdenek von Wallenstein sein Schloß baute und Jillemnice wo Krinecti von Ronov sein Schloß baute.

Die Herrscher im Riesengebirge und seinem Vorland wechselten häufig, bis schließlich zu Beginn des 30-Jährigen Krieges alles Land vom Kaiser konfisziert wurde. Danach übernahm Albrecht von Wallenstein als General des Kaisers die Ländereien. In den dazugehörigen, von Gendorf aufgebauten Eisenhütten, ließ er Waffen und speziell in Vrchlabi Kanonenkugeln und Musketen für seine Kriege fertigen. In dieser Zeit hatte das Riesengebirgsvorland eine Sonderstellung im umkämpften Europa: Als “terra felix”, dem glücklichen Land, wo Frieden herrschte. Nach der Ermordung Wallensteins wurde sein Besitz unter den Anhängern des Kaisers aufgeteilt. Damit war auch die Zeit der mächtigen tschechischen Familien beendet.

In Vrchlabi und Horni Branna sind die Schlösser heutzutage Sitz der Stadtverwaltung. Im Schloß Vrchlabi ist der Renaissance-Kachelofen erhalten geblieben, im Schloß Horni Branna befindet sich das Comenius-Museum und im Schloß Jilemnice ein Museum des hiesigen Ski-sports.

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