Die Harrach-Tour

Durch die Grafschaft Harrach
[60km/1666m; MTB]

Die alte, bedeutende Adelsfamilie Harrach ist mit vielen europäischen Aristokratengeschlechtern verwandt. Sie hat Kardinäle, Diplomaten und Industrielle hervorgebracht. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges kam die Familie Harrach ins Riesengebirge und kaufte 1632 das Schloß Horni Branna von Albrecht von Wallenstein. 1701 erwarb sie weitere Ländereinen rund um Jilemnice und erweiterte ihren Einfluß im westlichen Riesengebirge. Trotz weiterer Ländereien in Böhmen, Ungarn und Österreich war ihr Hauptsitz das Riesengebirge. Die Familienmitglieder waren sehr gute Landwirte, hochgebildet und unternehmerisch denkend. Davon konnte der westliche Teil des Riesengebirges lange Zeit profitieren. Im 18. Jahrhundert wurde in Jilemnice produzierter Garn und Stoff bis nach Amsterdam und Venedig exportiert. Im 19. Jahrhundert erlangte die Glashütte im heutigen Harrachov weltweite Berühmtheit.

Eine der bedeutendsten Figuren der Familie war Jan Nepomuk Frantisek Graf von Harrach (1828-1909). Er war ein aufrechter, patriotischer Mann und ein sehr guter Land- und Forstwirt. Als Tourismuspionier des Riesengebirges, legte er Wanderwege in den Bergen an, baute die ersten Ausflugsrestaurants und errichtete den Aussichtsturm auf dem Berg Zaly. Inspiriert von den Norwegenreisen, brachte er die ersten Skier is Riesengebirge, das 1904 zum Schutzgebiet erklärt wurde. 1897 organisierte er in Jilemnice einen forstwirtschaftlichen Kongreß - für diese Zeit außergewöhnlich progressiv. Die 600 Teilnehmer wählten den Fürsten Schwarzenberg zum Vorstand des “Verbandes”. In einem langen Troß von Kutschen fuhr Harrach die Teilnehmer des Kongresses durch die Grafschaft und zeigte Ihnen die Schönheit dieses Landstriches.

Unsere Tour lädt nun auch Sie ein, die Grafschaft Harrach zu erkunden: Wir starten in Jilemnice, vorbei an einem Ausflugsrestaurant, das Harrach auf dem Hügel Kozinec errichtete, von wo wir bereits einen schönen Ausblick auf den westlichen Teil des Riesengebirges haben. Später haben wir dann nochmals die Gelegenheit die Grafschaft von einem Hügel oberhalb von Roprachtice zu sehen. Nach der Abfahrt in das Tal der Iser überqueren wir eine Bahnstrecke, die Harrach im Jahre 1899 angelegt hatte. Von der Iser fahren wir durch das Ponikla Tal oder das ruhige, romantischen Stromkovice Tal in Richtung Berge. In beiden Tälern finden wir charakteristische Bergblockhäuser mit gemauerten Viehstallungen. In vielen Häusern stand damals ein Webstuhl für die Stoffproduktion. Es wurde aber auch Holz verarbeitet (für Möbel, Transportkisten, Wagenräder, Geigen oder Schindel), Schuhe gemacht, Körbe geflochten oder Glas geblasen. In Ponikla werden noch heute Glasperlen, Christbaumkugeln und Glasschmuck hergestellt. Die Familie Rautis, die bis heute diesem Traditionshandwerk nachgeht, zeigt Besuchern gern die Herstellungsprozesse. In Ponikla kann man auch das Riesengebirgs-Handwerkmuseum besuchen. Zur Lebzeiten von Jan Harrach produzierten die Menschen zuhause in ihren Häusern. Das Heimhandwerk verschwand dann aber schnell im Zuge der Industrialisierung. An der Iser finden sich noch einige alte Fabriken aus dieser Zeit. Unser weg führt uns jetzt hinauf ins Dorf Benecko. Von hier führten die ersten, von Harrach angelegten Wanderwege auf den Berg Zaly. Neben dem Aussichtsturm auf dem Zaly errichtete Harrach auch dort ein Ausflugsrestaurant, von dem heute nur noch das Fundament steht. Von hier beginnt die lange Abfahrt nach Vrchlabi.

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